Kurt Zentner - Der Widerstand

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Beseitigung der Arbeitslosigkeit - Autobahnen - Volkswagen - KdF-Reisen - Rheinlandbesetzung - militärische Gleichberechtigung - der Anschluss Österreichs und weitere spektakuläre Erfolge, zusammen mit einer virtuos gehandhabten und zentralgesteuerten Propaganda, liessen die Mehrheit des deutschen Volkes and ‘ihren Führer’ glauben.

Beseitigung aller demokratischen Freiheiten - Rede-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit - Verbot aller politischen Parteien - Zerschlagung der Gewerkschaften - Vernichtigung sämtlicher rechtsstaatlichen Einrichtungen - Konzentrationslager und eine allgegenwärtige Gestapo, das waren die Mittel, mit denen die nationalsozialistische Diktatur jede Opposition und jeden Widerstand rücksichtslos und radikal bekämfte.

Und dennoch gab es in Deutschland eine grosse Anzahl von hervorragenden und tapferen Persönlichkeiten, die ihr Gewissen nicht bevormunden lassen wollten, die in Hitler und dem Nationalsozialismus ein Unheil für Deutschland und die Welt sahen, die gewillt waren, unter Einsatz ihres Lebens diesem Unheil entgegenzuwirken, Hitler zu bekämpfen und schliesslich auch zum letzten Mitten zu greifen, zum Attentat, zum Mord des Tyrannen.

Der Reichstagsbrand, die Tat des jungen Revolutionärs van der Lubbe aus Holland, mit seinen verhängnisvollen Auswirkungen, das illegale Wirken von kommunistischen und sozialistischen Gruppen, der immer stärker werdende Protest der Kirchen beider Konfessionen, die Fritsch-Krise und das Erstarken der Widerstandskräfte in den Reihen deutscher Offiziere, die Charakterisierung der zahlreichen Persönlichkeiten des deutschen Widerstandes, ihrer Pläne, Methoden und Gewissenskonflikte, die misslungenen Attentatsversuche, das verzweigte und dramatische Geschehen, das zum 20. Juli führte und diesen Aufstand des Gewissens scheitern liess, werden geschildert.

Darüber hinaus wird auch der europäische Widerstand beleuchtet, der sich bald nach der Eroberung durch die deutschen Truppen in allen besetzten Gebieten gegen die Okkupanten bemerkbar machte. Streiks, Sabotageakte, Herstellung und Verbreitung illegaler Zeitschriften in Dänemark, Norwegen, Holland und Belgien, das Wirken der Resistance und der Maquisards in Frankreich, Kollaboration und deutsche Besatzungspolitik, das Attentat auf den gefürchteten Reinhard Heydrich, Chef des Sicherheitsdienstes und der Gestapo, Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, die grossen Partisanenbewegungen hinter der deutschen Front in Russland, ihre Taktik und systematische Fernsteuerung von Moskau, das tapfere Kämpfen der polnischen Heimatarmee, das verzweifelte Sterben der jüdischen Kämpfer im Warschauer Ghetto, die rivalisierenden Partisanenbewegungen in Jugoslawien unter Tito und Mihajlovic, die Resistance in Griechenland, der Abfall Italiens, die Erschiessung Cianos und die Ermordung Mussolinis durch italienische Partisanen.

So unterschiedlich die einzelnen Situationen, Persönlichkeiten und Motive der Mitglieder der deutschen und europäischen Widerstandsbewegungen auch waren, so hatten sie doch alle das eine gemeinsam, den Mut und den Willen, für ihre Überzeugung zu kämpfen und zu sterben.